14. Wolfacher Industriestammtisch

Der 14. Wolfacher Industriestammtisch, der angesichts der bei den Firmen noch bestehenden Pandemie-spezifischen Beschränkungen im Hotel/Restaurant 3 Könige stattfand, stand diesmal im Zeichen der Erfahrungen mit Mitarbeitern und Geschäftspartnern während der Pandemie. Neun Vertreter ansässiger Unternehmen nahmen daran teil.

 

In Bezug auf die Mitarbeiter waren die Erfahrungen mit Homeoffice von besonderem Interesse. Homeoffice wurde von den Unternehmen teilweise bereits vor der Pandemie genutzt, so dass es schon Strukturen dafür gab. Inzwischen hat sich Homeoffice, unabhängig von gesetzlichen Vorgaben, insbesondere zur Kontaktvermeidung aber auch aus familiären Gründen (z.B. Kinderbetreuung) unter den Wolfacher Firmen verbreitet, dort wo es die Arbeitsinhalte zulassen. Die Erfahrungen mit dem Homeoffice sind sehr unterschiedlich, wobei es immer von der einzelnen Person abhängt. Die stärkere Vermischung und die fließenden Übergänge zwischen Arbeitszeit und Freizeit bergen Vor- und Nachteile für den Arbeitgeber und den Arbeitnehmer. In jedem Fall wurde klar, dass es auch für das Homeoffice Regelungen und Absprachen bedarf, auch zum Schutz des Mitarbeiters im Homeoffice, aber auch für die Mitarbeiter welche im Büro bleiben. Denn die Gefahr besteht, dass die Mitarbeiter vor Ort dann viele kurzfristige Alltagsprobleme des Mitarbeiters im Homeoffice erledigen müssen und ihre Kernaufgabe darunter leidet.

 

Ein weiteres Thema war die Mitarbeiterführung und Mitarbeiterbewertung, diese sei deutlich erschwert und schlecht vergleichbar mit dieser in der Präsenz. Neben den Themen spielen aber auch Bedenken zur Datensicherheit und Arbeitsplatz-gerechte Büroausstattung eine Rolle. Insgesamt waren sich die Teilnehmer einig, dass Homeoffice oder eine Mischung aus beiden für unseren Berufsalltag auch in der Zukunft bestehen bleibt, auch weil es Mitarbeiter geben wird, für die das ein Kriterium zur Auswahl des Arbeitgebers ist. Angesichts der individuellen Arbeitsabläufe in den Betrieben, der Führungsproblematik und der individuellen Eigenschaften der Mitarbeiter wird allerdings ein gesetzlicher Zwang zur Einrichtung von Homeoffice als nicht zielführend betrachtet. Vielmehr sollte dies eine individuelle Entscheidung des Arbeitgebers zusammen mit dem Mitarbeiter bleiben.

 

In der Zusammenarbeit mit Geschäftspartnern ist Pandemie-bedingt die Möglichkeit von Videokonferenzen verstärkt genutzt worden. Es habe sich gezeigt, dass Besprechungen mit Geschäftspartnern, zumindest mit denen, zu denen ein Vertrauensverhältnis besteht, erfolgreich durch Videokonferenzen ersetzt werden können, was auch in der Zukunft in jedem Fall teilweise so bleibt. Allerdings sei dies stark abhängig von der nationalen oder altersbedingten Mentalität der Geschäftspartner. Ein Teilnehmer berichtete, dass bei Kunden aus Dänemark und England Kommunikation über Email, Telefon oder Videokonferenz sehr gut funktioniere, hingegen erwarten Geschäftspartner aus Frankreich meist den direkten persönlichen Kontakt.

Einigkeit bestand aber bei allen Teilnehmern, dass häufig aber die technischen Grenzen der Datenbandbreite des individuellen Anschlusses an das Internet das Problem darstellen, sowohl bei Mitarbeitern, als auch bei den Kunden- und Lieferantenbeziehungen.

 

Abschließend erläuterte Reinhold Waidele den Anwesenden den Stand des HeimatKärtle-Projektes und forderte sie auf, bei der HeimatKärtle-JobPlus-Variante teil zu nehmen. Mit JobPlus können Arbeitgeber ihren Arbeitnehmern bis zu 44 Euro monatlich als steuer- und abgabenfreie Sachzuwendung zukommen lassen. Das gesamte HeimatKärtle Projekt geht ab Oktober in Betrieb, und derzeit arbeitet man an den umfassenden Vorbereitungen. Die Firmen Klio-Eterna und Leipold konnten ihre Teilnahme durch die direkte Übergabe der ihrerseits unterzeichneten Verträge an den HeimatKärtle GbR Geschäftsführer dokumentieren. Die übrigen anwesenden Firmenvertreter erklärten mehrheitlich, ebenfalls an dem HeimatKärtle JobPlus teilnehmen zu wollen. Gelobt wurde insbesondere die Tatsache, dass eine Teilnahme nur dann Kosten (in Höhe von 0,50 Euro) verursacht, wenn einem Mitarbeiter die steuerfreien Betrag auf die Karte aufgeladen wird. Es gibt bezüglich der Verrechnung keinen Automatismus. Das Projekt, an dem die Orte Hausach, Wolfach, Oberwolfach, Schiltach, Gutach, Hornberg und Schenkenzell beteiligt sind, zielt darauf, möglichst viel Kaufkraft in der Region zu halten.