17. Wolfacher Industriestammtisch blickt mit gemischten Gefühlen in die Zukunft

Sieben Vertreter der im Gewerbeverein Wolfach organisierten Betriebe trafen sich kürzlich in einem örtlichen Gastronomiebetrieb zum 17. Mal zum Industriestammtisch. Die Wahl fiel diesmal auf „Webers Esszeit“ in Gutach, ein Restaurant, das sich auch am Heimatkärtle aktiv beteiligt.

 

So war das Heimatkärtle dann auch das erste Thema. Pascal Schiefer, 1. Vorsitzender des Gewerbevereins, berichtete über den großen Erfolg des Heimatkärtle, an dem 110 Partnerbetriebe in 8 Gemeinden teilnehmen. 60 Arbeitgeber mit mehr als 2.000 Arbeitnehmern nutzen das Heimatkärtle-JobPlus für Steuerfreie Sachzuwendungen. Es wurden ca. 14.000 Heimatkärtle-Gutscheine aktiviert in Höhe von 510.000 € und JobPlus-Guthaben in Höhe von 340.000 €. 470.000 € sind auf den Karten noch im Umlauf, d.h. ca. 380.000 € wurde schon zu Umsatz gemacht bei uns in der Region, Beträge, die bei Gutschrift auf Kreditkarten größtenteils für die örtliche Wirtschaft verloren gewesen wären.

 

Zweites Thema war die parallel zum „Wolfacher Herbst“ durchgeführte Leistungsschau. Die Teilnehmer zogen trotz der geringen Vorlaufzeit und der Verschiebung aufgrund der Bürgermeisterwahl, die zum Zusammenfall des Termins mit einer Veranstaltung in Schiltach führte, ein durchweg positives Resümee. Es gab großes Interesse bei den Besuchern, und auch die Möglichkeit zur Mitarbeitergewinnung konnte genutzt werden. Es wurde beschlossen, die Leistungsschau künftig alle drei Jahre im Verbindung mit dem „Wolfacher Herbst“ durchzuführen. Dabei werde künftig noch größeres Augenmerk auf die Bewerbung der Veranstaltung gelegt.

Immer wiederkehrendes Thema ist der Fachkräftemangel. So gebe es z.B. auf einen durchaus interessanten Posten seit neun Monaten keinen einzigen Bewerber. Erschwerend komme zusätzlich dazu, dass kein Wohnraum in Wolfach zur Verfügung stehe. Zur Lösung wären einzelne Unternehmer bereit, sich zur Aufstellung einiger sogenannter „Tiny Homes“ zusammen zu tun.


Vereinzelt wurde auch versucht, Kriegsflüchtlinge aus z.B. der Ukrainer einzustellen; in einigen Fällen ist dies erfolgreich gelungen. In anderen Fällen ist eine Arbeitsaufnahme an Sprachkenntnissen und/oder bürokratischen Hindernissen gescheitert. Hier wird man als Gewerbeverein versuchen, pragmatische Lösungen in der Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung zu finden.

 

Zum Abschluss ging es um die Einschätzung der wirtschaftlichen Situation. Das Jahr 2022 verlief nach den anwesenden Firmenvertretern unterschiedlich von gut bis bescheiden. Vorhersagen für 2023 seien insbesondere aufgrund der unklaren Energiepreisentwicklung und Nachfragesituation schwierig. Es werde daher weiterhin nur „auf Sicht geflogen“. Zusätzlich beklagen die Betriebe den arbeits- und damit kostenintensive Aufwand zur Erfüllung bürokratischer Vorgaben.